Biofleisch teuer? 4 Gründe warum Bio-Fleisch teurer ist als "normales" Fleisch
Warum ist Biofleisch teurer und trotzdem eine gute Wahl? Keine Frage, ein einfacher Preisvergleich zeigt: Biofleisch ist teurer als Fleisch aus der Billigtierhaltung. Hier erklären wir dir, warum das so ist und weshalb es trotzdem sehr gute Gründe für den etwas tieferen Griff in die Geldbörse gibt: Dazu gehören Ethik, deine Gesundheit, dein Umweltbewusstsein und nicht zuletzt der deutlich bessere Geschmack von Biofleisch.
1. Biofleisch stammt aus artgerechter Tierhaltung
Schweine, Rinder, Hühner und andere Tiere, die Biofleisch liefern, genießen eine artgerechte Tierhaltung. Statt enger Boxen oder Verschläge haben die Tiere Platz, sich draußen zu bewegen, können an die Sonne gehen, sich aber auch vor der Sonne schützen. Im Stall selbst sind Fress- und Schlafbereiche von den Arealen getrennt, in denen die Tiere ihr Geschäft erledigen.
Die Orientierung an einem artgerechten Leben bedeutet in ökonomischer Hinsicht einen Kostenfaktor, der dann dazu führt, dass du an der Fleischtheke einen höheren Preis bezahlst. Im Gegenzug kannst du dir sagen, dass du mit dem Genuss eines Schnitzels oder Steaks nicht vom unnötigen Leid der Tiere profitierst. Wenn dir ethisch verantwortliches Handeln wichtig ist, hast du die Mehrkosten für Biofleisch ganz hervorragend angelegt.
Bio-Schweine haben Stroh zum liegen und immer einen Auslauf ins Freie.
2. Auf Biohöfen ist Geld nicht der einzige Maßstab
In der Billigtierhaltung wird alles darangesetzt, möglichst schnell die größte Menge Fleisch zu produzieren. Die Zucht, die Haltung, die Fütterung und die Vermarktung sind auf maximalen Profit optimiert. Das tut weder den Tieren, der Umwelt noch den Menschen gut. Viele Bäuerinnen und Bauern können von den Preisen, die sich am Weltmarkt orientieren, kaum leben.
Biofleisch ist eben auch teurer, weil die Gewinnmaximierung nicht im Vordergrund steht. Die Tiere haben ein gutes Leben und die Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern bekommen eine anständige Entlohnung für ihrer Hände Arbeit. Du bezahlst also mehr für höhere Qualität und eine faire Entlohung, im Grunde genau wie es sein sollte.
Nicht maximaler Profit steht im Vordergrund, sondern ein gutes Leben für die Tiere und Preise von denen die Bauernfamilien leben können.
3. Die Fütterung der Tiere ist vielseitiger (kein Gen-Soja)
Das Futter der Wahl für schnelles Wachstum ist in der Billigtierhaltung Soja, das aus Sicht des Marktes das optimale Preis-Leistungs-Verhältnis bietet, andererseits aber eine Vielzahl von Problemen mit sich bringt. Für den Anbau des Sojas werden in Übersee-Gebieten, insbesondere in Südamerika, Regenwälder gerodet oder abgebrannt. Meist stammt das Soja auch noch von gentechnisch veränderten Pflanzen. Es besteht also ein direkter Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung und monotoner Sojafütterung in der Billigtierhaltung.
Biologisch aufgezogene Tiere werden nicht mit Gentechnik-Soja gefüttert, das erst um den halben Erdball transportiert wurde. Soja aus Übersee ist in der Biohaltung verboten. In der Biohaltung bekommen die Tiere abwechslungsreiche Kost. Getreide, Hülsenfrüchte, Milchprodukte und vermeintliche Abfälle wie Gemüsereste und unschöne Kartoffeln sorgen für eine abwechslungsreiche Ernährung, die du problemlos herausschmeckst. Mach einfach mal den Vergleich und brate ein Bioschnitzel und ein konventionelles Schnitzel gemeinsam. Den Unterschied wirst du ohne Probleme erkennen.
4. Deine Gesundheit profitiert von Biofleisch
Der gesundheitliche Mehrwert von Fleisch aus der Biohaltung ist vielfach belegt. Eine Studie eines Expertenteams der Universität Newcastle hat gezeigt, dass Biofleisch um 50 % mehr gesundheitsfördernde Omega-3-Fettsäuren enthält als konventionelle Produkte.
Biofleisch ist teurer und trotzdem ist es die bessere Wahl. Probiere es aus und überzeuge dich selbst.
Du bist auf der Suche nach Biofleisch? Auf nahgenuss bieten viele Biohöfe regelmäßig Biofleisch an. Oft wird das Fleisch auch bequem per Kühlversand direkt vom Bauernhof zu dir nach Hause geliefert. Durch den Ab-Hof Kauf bleibt außerdem mehr Geld bei den Bauernfamilien und du kannst dich mit den eigenen Augen überzeugen, woher dein Fleisch kommt.