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Biofisch Unterschied: Was ist eigentlich der Unterschied zu „normalem“ Fisch?

Beim Thema Bio denken Viele zuerst an Obst und Gemüse ohne Gentechnik und Pestizide. Auch die artgerechte Haltung von Rindern, Schweinen & Co ist den meisten gesundheitsbewussten Verbrauchern wichtig. Wie wichtig ökologische Kriterien in der Fischzucht sind, wird dabei oft vergessen. Dabei sind die Unterschiede hier besonders groß.

Biofisch

Kaltes, klares Gebirgswasser: Besonders entscheidend bei der Fischqualität von Forellen und Saiblingen.

Konventionell oder Biofisch: Der Unterschied

Fisch gilt als besonders gesund und ist deshalb ein wertvoller Teil Deiner Ernährung. Ähnlich wie beim Fleisch, gibt es jedoch auch hier z. T. deutliche Unterschiede im Bereich der Zucht. In der konventionellen Aquakultur liegt der Fokus allein darauf, eine möglichst große Menge zu produzieren und den Aufwand dabei so gering wie möglich zu halten.

Das geht vor allem auf Kosten der Tiere, worunter auch die Qualität zwangsläufig leidet. In oft viel zu kleinen Becken befinden sich viel zu viele Fische. Um den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern, werden dem Wasser oft große Mengen an Antibiotika und anderen Chemikalien beigefügt. Um dieser Fehlentwicklung etwas entgegen setzen zu können, haben die großen Verbände wie z. B. Naturland, Bioland und Bio-Austria darauf reagiert.

Für eine ökologisch vertretbare Fischzucht gelten deshalb strenge Richtlinien. Die besseren Haltungsbedingungen sind dabei nicht nur gut für das Tierwohl, sondern haben auch einen direkten Einfluss auf die Qualität und schließlich den Geschmack.

Video: Warum Fisch aus nachhaltiger Zucht ökologischer ist.

Gesünder ohne Chemie

Eine wesentliche Bestimmung in der ökologischen Fischzucht besagt, dass der Einsatz von Hormonen, Insektiziden und Antibiotika untersagt ist. Nur wenn trotz der Krankheitsvorsorge ein Gesundheitsproblem auftritt, dürfen wenn alle pflanzlichen und homöopathischen Heilmittel keine Wirkung zeigen, nach Verschreibung des Tierarztes und unter strengen Auflagen, allopathische Tierarzneimitteln eingesetzt werden.

Dadurch ist das fertige Produkt am Ende praktisch unbelastet. Rückstände finden sich im Biofisch kaum, womit er für den Verzehr unbedenklich ist. In der rein profitorientierten Massenproduktion zeigt sich ein ganz anderes Bild. Hier misst man bei Lebensmittelkontrollen immer wieder bedenklich hohe Konzentrationen dieser Substanzen.

Biofisch

Das Fleisch der Lachsforelle wird durch Beigabe natürlicher Pigmente rot.

Mehr Bewegung, weniger Fett

Biofisch, im Unterschied zum konventionellen Pendant, enthält meist deutlich weniger Fett. Je nach Art lässt sich das bereits mit bloßem Auge erkennen. Spätestens beim Verzehr zeigt sich, wie sehr das der Konsistenz zugutekommt.

Biologisch hergestellter Fisch ist spürbar fester im Biss und zeigt oft eine kräftige Farbe. Grund dafür sind u. a. die Haltungsbedingungen. Die Becken sind in der Bio-Aquakultur deutlich größer, im Verhältnis zur Anzahl der darin lebenden Tiere. Diese haben also mehr Platz, um sich zu bewegen und neigen dadurch weniger zum Verfetten.

Bachforelle Zucht

Viel Platz und nachhaltiges Futter: Das ist Biofisch!  Wie hier bei Declevas Alpenfisch in Mariazell.

Gutes Futter

Ein weiteres Kriterium, das für Biofisch spricht, ist das Futter der Tiere. Dieses muss aus biologischem Anbau stammen und darf nicht genetisch verändert worden sein. Das Hinzufügen von Zusätzen ist im Gegensatz zum Futter in herkömmlicher Fischzucht tabu. Die einzige Ausnahme findet sich beim Lachs bzw. der Lachsforelle. Hier kommen natürliche Pigmente (Carotin) zum Einsatz, die für das typische rosafarbene Fleisch sorgen.

Bei einigen Fischarten hat man sich darüber hinaus auf Höchstgrenzen geeinigt, die für die Fütterung gelten. So muss z. B. im Bereich der Karpfenzucht mindestens die Hälfte der Nahrung aus dem natürlich vorkommenden Angebot stammen. Viele gute Gründe sprechen dafür, Fisch aus konventioneller Aquakultur vom Teller zu verbannen.

Die deutlich besseren Bedingungen während der Aufzucht kommen den Tieren selbst und dem Verbraucher entgegen. Das Plus an Qualität ist letztlich auch entscheidend für den kulinarischen Genuss. Hier macht Biofisch den Unterschied, den man schmecken kann: Überzeuge dich hier!

Kommentare (3)

Matze

12. Jänner 2022 um 08:30

"wenn alle pflanzlichen und homöopathischen Heilmittel keine Wirkung zeigen"
Biologische Haltung ist sehr sinnvoll. Warum wird es einem durch solchen Humbug wie Homöpathie hier erschwert die Sache ernst zu nehmen? Finde ich sehr schade.

nahgenuss

12. Jänner 2022 um 08:59

Hallo Matze,

das ist ein berechtige Kritik. Grundsätzlich wird versucht durch beste Bedingungen für die Fische Krankheiten von vornherein zu verhindern. Dadurch im Optimalfall wird der Einsatz von Medikamenten überflüssig.

Beste Grüße,
Das Team von nahgenuss

Tanja

20. Oktober 2022 um 22:57

Hallo Matze,
unseren Hof mit fünf bis sechs Pferden und zwei Hunden hat seit 12 Jahren kein Tierarzt mehr betreten. Mit klassischer Homöopathie haben wir auch Erkrankungen geheilt, die schulmedizinisch aufgegeben waren.
Beste Grüße

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